Lebensgeschichten

Meine eigene Lebensgeschichte ist eng verknüpft mit der Arbeit einer Texthandwerkerin und Buchhebamme – beides als Selbstständige. Kann man damit auch noch eigensinnig sein? Ich denke: Ja, unbedingt sogar! Denn einerseits nutze ich meinen Eigensinn, um auf mich aufmerksam zu machen. Oft genaug gar nicht so, wie „man“ das eben machen sollte … Mit viel zu langen Texten, eigenwilligen Grafiken, Gedankensplittern … Alles weit ab vom Glatten, Perfekten. Dafür immer näher an mir selbst. (Was und wo diese „Nähe“ ist, muss ich täglich neu entdecken …)

Auf diese Weise finden auch immer wieder die richtigen Kundinnen und Kunden zu mir. Und mit ihnen Lebensgeschichten, die es wirklich in sich haben. Nicht wenige davon würde ich ebenfalls eigensinnig nennen. Aber das ist natürlich keine Voraussetzung dafür, um mit mir arbeiten zu können. Obwohl … Schlecht ist es sicher auch nicht.

Um das zu illustrieren, mal einen kurzer Blick auf:

Meine derzeitigen Buchprojekte

Ein Wahnsinnsprojekt ist soeben abgeschlossen – das erste Buch von Dirk Carolus  „Niemand wird böse geboren„. Hat mich gebeutelt, ist hart, oft brutal, sehr direkt. Und ein Beispiel dafür, wie jemand seine Lebensgeschichte verarbeiten kann. Sicher ein extremes Beispiel, das wussten wir beide von Anfang an. Für mich war es eine Herausforderung, am Ende waren der Autor und ich Komplizen – betrachte ich als großes Kompliment.

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Lebensgeschichten sind auch in Buchform so unterschiedlich wie nur was. Da können schon mal ganze Erinnerungsteile fehlen – auch das gibt es. Als Buch ist diese Geschichte noch in Arbeit, darum sage ich hier nichts weiter dazu.

Wieder andere gehen in Rente und lassen ihre Fantasie spielen …. Sehr spannend! Zum Beispiel, wenn eine Juristin das tut. Und einen Krimi über das perfekte Verbrechen schreibt.

Und dann gibt es jede Menge Autorinnen und Autoren, die wollen mit der eigenen Geschichte vor allem anderen Mut machen. Beispiel: Wie komme ich aus der Dunkelheit einer Depression wieder ans Licht? Ich hoffe sehr, dass diese Kooperation bald konkrete Formen annimmt. Denn hier gilt – wie immer beim Schreiben: Es braucht Zeit. Viel Zeit. Wir machen uns auf einen langen Weg. Von dem wir anfangs meist noch gar nicht so genau wissen, wo er uns hinführen wird … Und genau das haben das Schreiben eines eigenen Buchs und der Eigensinn unter anderem gemeinsam: beides braucht Zeit.

Vom Goldfisch zur Kundschaft: eigensinnig

Und wie finden die angehenden Autorinnen und Autoren jetzt zu mir?! Die Frage stelle ich mir ständig. Und da ich gar nichts von Statistiken und strategischer Planung halte, folge ich eher meinem Bauchgefühl. Und erfinde Dinge wie den eigensinnigen Goldfisch – der blubbert in meinem Namen auf LinkedIn munter vor sich hin. Hilft mir sehr, denn er schafft ein wenig Distanz zu dem zwanghaften Marketing-Strom, dem wir Selbstständigen uns so oft stellen müssen. Das kann zum regelrechten Dilemma werden.

Auch dabei spielt der Eigensinn eine nicht unwichtige Rolle: Natürlich „muss“ ich gar nichts. Aber ich brauche Kundinnen und Kunden, schlicht zum Überleben. Da ist der – für mich – einzig gangbare Weg, eine Haltung zu diesem Dilemma zu entwickeln … Und diese Haltung kann das Augenzwinkern meines Goldfischs sein (der übrigens gar kein echter Goldfisch ist …) Oder das Nicht-Perfekte dieser Grafik … Ich kennen gute Grafikerinnen – keine Frage. Aber ich verzichte in diesem Fall bewusst auf deren Arbeit – sorry, aber da ist mir mein Eigensinn näher als die perfekte Grafik, der überall passende Farbton, das konsequente Corporate Design. Das wäre alles nicht wirklich ich.

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Kundschaft finden – trotz und mit Eigensinn

Hört man den Marketing-Gurus so zu, müsste ich als Selbstständige eigentlich sofort am Hungertuch knabbern. Habe keine „spitze Positionierung“, bin mit meinen fünf Webseiten schwer greifbar, trage den berühmt-berüchtigten Bauchladen vor mir her, potenzielle Kundinnen und Kunden könnten sich verwirrt fühlen. Nun, dann sind sie vermutlich eben genau keine potenzielle Kundschaft … Wenn nicht ein klein wenig Spielfreude, ein klitzekleiner Ansatz zu Fantasie und/oder Kreativität im Spiel ist, wird es meiner Ansicht nach auch mit dem Buchschreiben ziemlich schwierig. Keine Sorge: Ich sehe oft Ansätze für solche Dinge, die den Betroffenen (noch) gar nicht klar sind. Umso schöner ist es dann, diese Ansätze gemeinsam zu entdecken. Und lebendig werden zu lassen.

Wer sich von meiner Weltsicht angesprochen fühlt, merkt das – irgendwie. Und sei es, weil der linke Daumennagel ganz plötzlich zu kribbeln beginnt….

Doch es geht natürlich auch ganz anders. Wenn eine Kundin – die auch Malerin ist – eine Ausstellung hat, in der sie auch das Kinderbuch präsentiert, bei deren Entstehung ich sie unterstützt habe, dann ist das einer jener Glücksfälle, die vielleicht nur eigensinnige Menschen erleben. Darüber schreibt dann eine Lokaljournalistin ganz begeistert, wird beim Stichwort „Buchhebamme“ hellhörig und interviewt kurz danach mich. Ein Glück, dass die Autorin und ich im gleichen Landkreis wohnen – sonst hätte das nie und nimmer geklappt.

Tja, und damit bin ich schon recht präsent … So präsent, dass ich das Ganze dann doch mal ordnen wollte: Wer, wie, wo und was verweist im Netz eigentlich auf mich?

Eigensinn und Ordnungsliebe

Das habe ich unter der Überschrift „Im Blick von anderen“ jetzt mal bei der Texthandwerkerin gesammelt – also geordnet und dokumentiert. Da finden sich auch Dinge wie ein Interview mit dem Magazin des Journalisten-Verbands. Oder mein absolutes Highlight: Stil, Mode und das Leben mit 50plus bei Susanne Ackstaller, vielen besser bekannt als texterella. Ich finde, da erfährt man schon eine ganze Menge über mich – einschließlich (alter) Fotos, die ich mühsam zusammengeklaubt habe …

Ja, auch ein eigensinniger Mensch kann ziemlich strukturiert denken, eine eigene Art von Ordnung lieben und pflegen. Bei mir jedenfalls ist das so. Zum Glück! Denn sonst wäre ich wohl längst im meinem kreativen Chaos untergegangen. Und damit ist Ordnung für mich etwas äußerst Sinnvolles.

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