Annette Mertens ist eine der Mitautorinnen von „Gelebter Eigensinn„. In ihrem Blog Ruhrköpfe fragte sie mich jetzt: „Weshalb siehst du deine Bücher in jedem Fall als Erfolg an, auch wenn sie dich vielleicht (noch?) nicht zu Ruhm und Reichtum bringen?“

Dazu fielen mir – mindestens – vier Gründe ein. Der erste war, dass das Schreiben von Büchern für mich Sinn macht. Unter anderem, weil ich auf dem Weg dorthin viele Fragen fand. An mich selbst und an andere Menschen. Und sinnvolle Fragen stellen zu können, fühlt sich für mich immer wie ein Erfolg an.

Der zweite Grund war ziemlich persönlich. Für mich war das Schreiben des dritten Bands meiner Trilogie ein Durchbruch: Ich wusste immer, mein Leben würde Stoff genug für mindestens zehn Bücher liefern. Aber ich wollte unter keinen Umständen nur von mir erzählen – einerseits finde ich den Gedanken langweilig, andererseits wäre das sehr schwierig. So wurde „Gelebter Eigensinn“ für mich zu einer idealen Form, die wichtigsten Aspekte des Eigensinns noch mal sehr konkret zu betrachten. Und mich quasi öffentlich selbst zu fragen, wie ich eigentlich zum Eigensinn kam. Weil ich ohnehin weiß: Da gibt es so viele Wege, wie es Menschen gibt, fand ich es genau richtig, dabei nur eine Stimme unter mehreren zu sein. Allein das war für mich schon ein Erfolg.

Und im ersten Band dieser Trilogie habe ich gemerkt, wie sehr ich es liebe, all das wieder rauszukramen, was ich vor Jahrzehnten mal in meinem Studium gelernt habe. Germanistik und Philosophie vor allem. Das spielte lange kaum eine Rolle in meinem Leben, weil es einfach nicht zu den beruflichen Anforderungen passte. Da endlich mal wieder in Ruhe draufgucken zu können, das habe ich sehr genossen – habe ich eben auch als Erfolg erlebt.

Und dann die Tatsache, dass wirklich viele von meinen Erfahrungen unter dem „Stern“ des Eigensinns in einer Form zusammenfanden, die – und das wurde mir mehrfach bestätigt – auch anderen Menschen auf ihrem Weg helfen können. Das ist vermutlich mein größter Erfolg.

Wer das ganze Interview lesen will: Bitte hier lang. Es ging da keineswegs nur um den dritten Band meiner Trilogie des Eigensinns, sondern auch um den „kompletten Neustart gemeinsam mit meinem Mann an einem ganz neuen Lebensmittelpunkt“, wie Annette schrieb.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner