Zunächst einmal: Margrit Irgang ist Autorin. Sie hat Romane geschrieben wie „Unheimlich nette Leute“ oder „Min. Die Geschichte vom Glück und vom Glas“, ein Kinderbuch („Die erste und einzige Geschichte vom Gedankenland“) und „Das Glück der Freude“ herausgegeben. Außerdem  hat sie intelligente, nachdenkenswerte Bücher zum Thema Zen verfasst. Etwa: „Wunderbare Unvollkommenheit – Das Zen-Buch der Lebenskunst“. Oder „Die Kostbarkeit des Augenblicks – Was der Tod für das Leben lehrt“. Neugierig geworden? Alle Bücher auf einen Blick stehen hier.

Die Bloggerin Irgang

Margrit Irgang ist auch Bloggerin. Da dreht sich alles um die Poesie des Augenblicks. Und immer, wenn ich dort zu stöbern anfange (und das kann dauern!) bin ich sehr froh, dass ich diesen Blog kenne … Hier nur mal eben ein Zitat aus einem Blogbeitrag namens „Wo ich lebe“: „Ich lebe dort, wo ich aufatmen kann. Wo mich die innere Stille nicht verlässt, weil es im Außen nichts gibt, was sie stören könnte. Ich lebe dort, wo die Zeit eine Flaneurin ist, an den Dingen vorbeischlendert und sie sein lässt, wo und wie sie gerade sind. Ich lebe dort, wo nichts los ist. Wo nichts passiert.
Ich lebe in der wunderbaren, großartigen Ereignislosigkeit, in der nichts, absolut nichts, fehlt.“

Mich erdet fast jeder Eintrag von Margrit Irgang. Erinnert mich an das Wesentliche. Funktioniert auf Anhieb. Ohne Brimborium, esoterische Anleitung oder Du-Musst_…-Geschrei. Nein, alles schon da. Sie erinnert mich nur daran. Mit kleinen Geschichten und stillen, kontemplativen Fotos.

Mit ihrem Blog ist sie übrigens auch Mitglied unserer Plattform Blogs50plus – und zwar seit Oktober 2020. Das hat mich sehr glücklich gemacht. Denn ich gehöre zu den Mitbegründerinnen von Blogs50plus, weiß aber bis heute nicht, ob Margrit Irgang weiß, wie nahe ich ihr bin … Und dass das so ist, hat allein mit dem Eigensinn zu tun.

Die eigensinnige Margrit Irgang

Ja! Nur über den Eigensinn habe ich diese Frau gefunden. Ohne sie und die Überlegungen in ihrem Buch “Geh, wo kein Pfad ist, und hinterlasse eine Spur. Ermutigung zum Eigensinn” wäre ich mir beim Schreiben meines eigenen Buchs noch wesentlich einsamer vorgekommen als ohnehin schon …

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Es war völliger Zufall, dass ich sie gefunden habe. Ich bin alle Bücher durchgegangen, die irgendwie mit Eigensinn zu tun haben. Und habe sie (fast) alle gelesen. Manche landeten wutentbrannt in der nächsten Ecke, viele habe ich bald weiterverschenkt. Bei Margrit Irgang  blieb ich kleben. Und wie! Dieses Buch ist wie eine Beschreibung dessen, wohin angewandter Eigensinn führen kann. Ihr Buch hat mich davor bewahrt, in Theorie-Gebalze auszubrechen … Ja, da gab es noch ein paar andere. Und ich hatte auch einige durchaus handfeste Gründe, aus denen ich unbedingt „Mein Kompass ist der Eigensinn“  schreiben wollte, schreiben musste. Trotzdem: Das, was ich die Gefahr des Theorie-Gebalzes genannt habe, war immer da. Ich hatte meine eigene Logik entdeckt – und alles passte so wunderbar hinein. Ich liebe es, wenn gedankliche Puzzle-Teile nach viel Gewirr, Durcheinander, Haareraufen, Auf-die-Nase-Fallen und durchaus auch schmerzlichen Augenblicken endlich DAS Bild ergeben, nach dem ich auf der Suche bin. Diese Suche ist nie abgeschlossen, ein ewiger Prozess, ein Weg. Für jede und jeden von uns. Weil wir alle wohl lebenslang auf dem Weg zum Weg zu uns selbst sind … Und genau das ist das Bild, mit dem ich wieder und wieder auf das Buch von Margrit Irgang zurückkomme: Der Weg. Der Pad. Die Spur. Der Prozess.

Gelebter Eigensinn

Es gibt wenige Menschen, die den Weg ihres Eigensinns so konsequent leben wie Margrit Irgang. Darum kam und komme ich immer wieder auf ihr Buch zurück … Ich glaube, in meinen ersten zwei Bänden der Trilogie des Eigensinns habe ich niemanden so oft zitiert wie sie. Und jedes Mal dankte ich ihr im Stillen dafür. Für ihren Weg. Für dieses Buch, in dem sie den Weg mit uns allen teilt.

Nur ein Beispiel (aus Mein Kompass ist der Eigensinn): „Margrit Irgang beschreibt in ihrem Buch, wie sie, quasi Knall auf Fall ihre feste Anstellung in München kündigte: ‚Ich besaß fast keine Ersparnisse, lebte in einer der teuersten Städte Deutschlands und hatte gerade eine gut bezahlte Stelle verlassen, um das zu tun, was mein Herz wollte.‘ Nämlich von der Arbeit als freie Schriftstellerin zu leben. Würden Sie sich das auch zutrauen? Würden Sie es tun? Irgang sieht es im Nachhinein als „Initiation“ und hält es für wichtig, Entscheidungen zu solch einer ‚Reise’ völlig allein, ohne fremde Ratschläge oder Beeinflussungen zu treffen: ‚Wir haben eine nicht immer ganz leichte Reise vor uns, und das Treffen unserer eigenen Entscheidung gibt uns die nötige Kraft mit auf den Weg.‘ Ihr geht es dabei um das ‚Vertrauen in die innere Stimme’“. So weit mein Eigen-Zitat …

Die Kraft, von der Margit Irgang  da spricht, ist das, was wir heute – leider oft ziemlich leichthin – Motivation nennen.“ Ganz nebenbei: Dass ich über den Weg des Eigensinns mittlerweile Worte wie „Motivation“ oder „Authentizität“ meiden kann, wenn ich will (und das will ich fast immer …), gehört zu meinen ganz persönlichen Highlights gelebten Eigensinns.

Das eigensinnige Kleeblatt

Auch das ist gelebter Eigensinn: Wenn sich unsere Wahrnehmung mit dem (vielleicht) ebenfalls eigensinnigen Verhalten von Dingen, Blumen oder Bäumen verbindet. Ich glaube, Margrit Irgang tut das relativ häufig. Ein schönes Beispiel ist ihr jüngster Blogbeitrag. Titel: „Frau Irgangs geheimer Garten“. Darin denkt sie über die Wechselbeziehungen zwischen Tieren, Menschen und Pflanzen nach. Zitat: „Zum Geburtstag schenkte mir eine Freundin einen Glücksklee mit der Bemerkung ‚Die werden so schön buschig‘. Ich hatte nach zwei Wochen einen Individualisten im Topf, aber vielleicht ist es auch ein Egoist. Wenn man von meinen Pflanzen und mir paarweise Fotos machen würde – in welchen Abgrund meiner selbst würde ich da blicken? All dies Unordentliche, Eigensinnige, so gar nicht Nett-Gefällige … “


In eigener Sache

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In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch. Und trotzdem hat dieses Buch ganz klar im Untertitel stehen: „kein Schreibratgeber“. Damit möchte ich klarmachen: Mit dem „Gießkannenprinzip“ sollte hier nicht gerechnet werden!
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.