Ich weiß genau: Das, was ich tue und anbiete, kann auf den ersten Blick widersprüchlich aussehen. Ist es aber gar nicht. Nicht für mich, nicht für meine Kundinnen und Kunden. Aber ich sollte es wohl doch mal etwas näher beleuchten…

Eigensinn und Vielfalt gehören für mich zusammen

Bin ja Buchhebamme UND Autorin, Lektorin UND Bloggerin. Hat ein bisschen gedauert, bis ich das alles so zusammengefügt bekommen habe, dass es mir entspricht. Dass es dem entspricht, was ich besonders gut kann. Was ich gern tue, was ich liebe – UND anderen Menschen so anbieten kann, dass es meine Selbstständigkeit trägt.

Wieso passt das zu mir?

Erstens: Ich misstraue einfachen Lösungen. Facettenreichtum ist Lebendigkeit, ist Leben. Zweitens: Ich brauche und liebe die Vielfalt, die Individualität. Die Chance auf gelebte Individualität ist für mich ein Faktor, der nicht verhandelbar ist.

Bei allem was ich tue, möchte ich natürlich auch meine eigene Individualität leben dürfen … Inzwischen weiß ich, wie das geht. Deshalb möchte ich vor allem andere Menschen dabei unterstützen, ihren ureigenen, ganz individuellen Weg zu finden.

Schrift: Facettenreichtum, Eigensinn und Lektorat. Bild von Maria Almana mit Buch vor orangefarbenem Hintergrund

Ich weiß, viele Menschen fragen sich jetzt:

Lektorat und Eigensinn – wie passt das zusammen?

Das, was meine Selbstständigkeit ausmacht, sind ja Dienstleistungen. Kann es da überhaupt so was wie eine eigensinnige Lektorin geben? Ich antworte: ja und nein.

Wenn ich als Buchhebamme Menschen beim Schreiben ihres eigenen Buches begleite, dann richte ich mich strikt nach deren Eigensinn.

Die Sprache, der Sprachstil, die Verwendung von Sprache sind für mich ebenso individuell wie der Mensch selbst.

Als Lektorin ist das für mich ein wichtiger Wegweiser, dem ich immer folge. Oft helfe ich Menschen dabei, genau diesen eigenen Schreibstil Im Blick zu behalten. Ich bestärke sie darin. Das hat Vorrang, auch im Umgang mit Sprache.

Sprache hat eigene Regeln – und: sie ist ein Werkzeug. Zum Beispiel dafür, die eigene Individualität abzubilden. So flexibel ist Sprache immer. Und dabei kann Eigensinn oft äußerst hilfreich sein. Denn er führt uns zu dem, was wir selbst sind, was wir wollen, wofür wir stehen, was wir ganz einfach tun, sagen oder schreiben müssen.

Der Eigensinn meiner Kundinnen und Kunden wird also zu unserem gemeinsamen Kompass.

Eigensinnig in Bezug auf die Sprache zu sein, ist eine ganz andere Sache. Da rücke ich alles in den Fokus, was den Sprachfluss, die Verständlichkeit, die Logik und auch manche Regeln stärken hilft. Denn verständliche Sprache braucht Regeln. Und Texte sollten verständlich sein – zumindest für jene Menschen, für die sie geschrieben wurden. (Und das muss tatsächlich nicht immer gleich die ganze Menschheit sein…)

Übrigens: Wenn Sie sich für mich als Lektorin interessieren: Auf meiner Seite edition texthandwerk habe ich noch viel mehr zum Thema Lektorat geschrieben. Dies ist übrigens auch die Seite, auf der die Bücher meiner Kund:innen im Selfpublishing erscheinen.

Die Sache mit den Regeln

In meiner Trilogie des Eigensinns habe ich unter anderem geschrieben, dass ich dafür plädiere, Regeln erst einmal gut kennenzulernen, bevor ich sie breche. Und wenn ich sie breche, sollte es aus gutem Grund geschehen. Etwa, weil es zu dem Buch passt, weil es zu mir passt, zu meinem Thema, zu meiner Individualität. Oder, weil ich auf etwas aufmerksam machen will.

Wenn ich Regeln bewusst breche, sollte ich also immer wissen, warum ich es tue. Und dann auch konsequent dabei bleiben. Das sehe ich als die Balance zwischen Eigensinn und sinnvollen Regeln. Diese Balance einzuhalten, das ist für mich die sinnvollste Aufgabe die ich als Lektorin sehe. Und diese Balance betrifft sowohl die Sprache selbst wie den jeweils schreibenden Menschen. Vor beiden habe ich unbedingten Respekt. Auch der ist unverrückbar…

Ich weiss, dass viele Lektorats-Kolleginnen und -Kollegen damit anders umgehen. Was völlig in Ordnung ist. So bin ich am Ende diejenige, die als Lektorin eigensinnigen Menschen das anbieten kann, was Sie brauchen. Ich fühle mich gut damit. Denn so bewahre ich auch dann meinen Eigensinn, wenn ich Dienstleistungen für andere Menschen ausführe. Nichts ist „in Stein“ gemeißelt, wir bewahren und behalten unsere Individualität und doch werden Regeln nur dann gebrochen, wenn es Sinn macht. Hier geht es vor allem um die Regeln der Sprache.

Facettenreichtum hat Vorrang

Wenn es um mein eigenes Schreiben geht, ist das alles sowieso kein Problem. Darum bin ich Buchhebamme UND Autorin, Lektorin UND Bloggerin. Denn nur auf diese Weise kriege ich das Gleichgewicht an Vielfalt hin, das ich persönlich dringend brauche.

Es gibt keine Schwarz-Weiss-Lösungen. Zumindest für mich nicht.

Alles hat so viele Facetten und jede Facette hat ein Recht darauf, gehört zu werden. Genau wie jeder Mensch ein Recht darauf hat, gehört, beziehungsweise gelesen zu werden.

Das sind wohl die zwei wichtigsten Sätze, die ich hier sagen möchte.


In eigener Sache Drei Buchcover auf einen Blick: Trilogie des Eigensinns, Bücher über Eigensinn, Eigensinn, Schreiben einer Trilogie, eine Trilogie schreiben, Maria Almana, gelebter Eigensinn, Mein Kompass ist der Eigensinn, Wer schreibt darf eigensinnig sein,

Wer mich, meine Gedanken und auch meine Arbeitsweise im Vorfeld schon besser kennenlernen möchte, dem empfehle ich die Trilogie des Eigensinns. Sie besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Und in Band drei erzählen 16 Menschen von ihrem ganz individuellen Weg des Eigensinns … Gelebter Eigensinn.
Alle Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.