Stimmen zu „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“
„Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ von Maria Almana ist der zweite Band einer Trilogie – Band 1 war: Mein Kompass ist der Eigensinn, Band 3 soll im Laufe des Jahres erscheinen. Die Eigensinn-Trilogie ist keine Serie von Ratgeber-Texten. Zumindest nicht im eigentlichen Sinn. Ich würde eher sagen, es sind „Anstupser“, Motivationsbücher. Dabei geht es – nicht nur – um Stilfragen und Regeln, es geht auch um Tricks und Tipps und es geht vor allem um SIE. Um mich. Um die Leser*innen und zuvorderst um die Schreiber*innen Maria Almana begleitet Autoren in „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ auf ihrem Weg ins Abenteuer Schreiben. Und dabei leitet sie ein Mantra: Alles ist möglich. Und Eigensinn ist richtig.
Das Buch ist dick, aber es liest sich „weg wie nix“. Das liegt daran, dass es der Autorin gelungen ist, die zwar episch breit formulierten Inhalte in leicht verdauliche Päckchen zu packen. Etliche Tests gehen der Frage nach: Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich? Für alle, die gerne Psychotests und ähnliches machen, ist dieses Buch per se interessant. Denn selbstverständlich liefert Almana die Auswertung der Tests auch mit.
En passant erfährt man unterwegs auch eine Menge darüber, was man als Autor*in jenseits des Schreibens wissen sollte. Zum Beispiel widmet die Selfpublishing-Expertin Almana dem Thema Selbstverlag ein ganzes, langes Kapitel. Wer das gelesen hat, kommt der Entscheidung „Selfpublishing – ja oder nein?“ einen deutlichen Schritt näher.
Das Buch ist lesenswert für alle, die gern schreiben, die schon immer mal schreiben wollten oder jene, die sich bisher nicht getraut haben. Kauft es, lest es und schreibt los. Das Buch macht richtig Lust drauf. Und wer nicht selbst Autor*in ist oder werden will – es ist ein perfektes Geschenk für alle, die schreiben.
Lockerungsübungen während des Schreibprozesses bringen neuen Schwung. So Maria Almana. Sie nehmen dem weißen Blatt Papier auf dem Schreibtisch oder dem noch leeren Word-Dokument auf dem Monitor spielerisch den Schrecken: Aus persönlichen Listen von Begriffen werden am Ende wilde Kombinationen und Neuschöpfungen zusammengestellt, die auf den ersten Blick zwar nicht immer sinnvoll, aber doch immer inspirierend oder zumindest unterhaltsam sind. Diese Spielerei mit Worten macht auf jeden Fall Spaß und fördert die gute Schreiblaune.
Durch das Buch ziehen sich Fragebogen, deren Auswertung zeigen soll, welcher Schreibtyp ich bin. Ich mag die klugen und humorvollen Fragen. Und das Ergebnis der Befragung passt auch wieder zu mir: Eine wilde Mischung aus verschiedenen Typen bin ich demnach und in eine einzelne Schublade passe ich nicht. Gelobt sei der Eigensinn ?
Das Kapitel „Selfpublishing – ja oder nein?“ interessiert mich ganz besonders. Es definiert den Begriff genau, beleuchtet die Vor- und Nachteile und gibt eine realistische Kostenschätzung für das Publizieren und das Marketing ab. Wer über diesen Weg der Veröffentlichung des eigenen Buchs nachdenkt, findet hier fundierte Informationen. Maria Almana ist eine erfahrene Bücherfrau und Buchhebamme – sie kennt sich aus! Und verweist auch gerne auf Kollegen*innen aus ihrem Netzwerk oder empfiehlt deren Bücher zur Vertiefung spezieller Themen. Ihre Exkurse zu diversen Dienstleistungen, Agenturen aber auch zum Segen und den Tücken, den eine Kooperation mit Anbietern wie Amazon bieten kann, sind gleichsam hilfreich für Neulinge und erprobte Autoren*innen.
Ich habe Band 2 heute zu Ende gelesen – das ist wie ein inspirierendes, lustvolles Gespräch!
WER SCHREIBT, DARF EIGENSINNIG SEIN ist zwar ausdrücklich kein Schreibratgeber – das steht ja schon auf Cover -, aber Beispiele, Tipps, Anregungen und Übungen findet man hier auch. Man kann damit seinem persönlichen Eigensinn auf die Spur kommen und die eine oder andere erprobte Methode entdecken, die einem ein bisschen weiterhilft. Auf jeden Fall ist das Buch für Schreibende ein Wegweiser durch den Dschungel der Möglichkeiten.
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